engel (c) Michaela Voss

Gebet und Familie

Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete.

(Mt 19,13)

Durch die Taufe sind wir Kinder Gottes geworden, sind wir aufgenommen in die Familie Gottes. Wenn wir also beten, dann ist das etwas zutiefst Familiäres, denn wir sprechen als Kinder zum Vater.

Impuls: Tag 20

Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass Familien miteinander beten. Dabei ist das Gebet Ausdruck und Hilfe für die tiefe Einheit und Geborgenheit, die gerade der Familie eigen sein dürfte.
Warum?
Weil wir im Gebet immer Kinder sind und zum Vater im Himmel sprechen dürfen, ihm all unsere Freuden und Nöte, all unsere Entdeckungen und unsere Sorgen anvertrauen dürfen. Gott will uns sogleich ermutigen oder Geduld lehren, uns wieder aufrichten oder unsere Freude vertiefen. Als getaufte Gotteskinder dürfen wir gleichsam in der mütterlichen Gemeinschaft der Kirche durch den göttlichen Sohn und im Heiligen Geist in die Vaterarme Gottes eilen und an seinem Herzen lauschen, zu ihm sprechen und uns vollkommen und immer geborgen wissen.

Die himmlische Familie und die irdische Familie dürfen einander kostbar spiegeln.
Man darf in dieser Geborgenheit auch Fehler bekennen und voll Vertrauen die Vergebung empfangen, neu beginnen, mutig weiter üben, … ohne sich in falscher Weise schämen zu müssen – aber auch mit dem Anspruch, dass man wachsen möchte und darf.
Man darf wachsen, lernen, hinfallen und wird aufgefangen, …
Freude wird im Teilen größer und vervielfältigt sich. Trauer findet Trost und Geborgenheit, Angst wird mit neuem Mut ausgestattet.

Eine Familie, die gemeinsam betet, lebt ganz im Kraftfeld ihres ewigen Vorbildes und Zieles: aus der Gemeinschaft mit Gott – aus dem Geheimnis der göttlichen Einheit, deren Abbild sie sein darf.
Eine Familie, die gemeinsam betet, setzt ihr Fundament auf den Felsen, der auch im Sturm nicht wankt – auf Christus! Im Heiligen Geist lässt sie sich immer neu ausstatten, beleben, trösten, ermutigen, … und jedes gemeinsame Gebet festigt das unsichtbare Band, das aus der Einheit des DREIFALTIGEN hervor geht.

Eins sein, auf das „Du“ ausgerichtet, statt im „Ich“ verkrümmt und verkümmert zu sein.
Ehrfurcht, Achtung, Liebe, Geborgenheit, Sicherheit, Stärke, Kraft, … all das sind Gaben, die aus dem Gebet wachsen dürfen, das uns immer neu ans Herz Gottes trägt.

Mutter Teresa sagte wohl immer wieder, dass Familien, die gemeinsames Gebet pflegen auch zusammen bleiben werden.

Für Kinder und in Familien ist Beten dringend nötig. Liebe beginnt zu Hause und daher ist es wichtig, dass man zusammen betet. Wenn ihr zusammen betet, werdet ihr zusammenbleiben und euch so lieben, wie Gott jeden von euch liebt.
Mutter Teresa von Kalkutta (Quelle)

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Karte m.f. Genehmigung
www.agnus-dei-verlag.de

Wo gebetet wird, da ist Glaube und kann wachsen.
Wo gebetet wird, da ist Hoffnung, die trägt.
Wo gebetet wird, da ist die Liebe Gottes wirksam und was kann mehr bewirken, als die erlösende Liebe Gottes.

Gebet ist nie umsonst. Auch wenn wir nicht immer wissen, wie oder was wir genau beten sollen, wir dürfen den Heiligen Geist erbitten, der in uns betet und erfleht, was Gottes Güte schenken will, weil ER uns kennt und weiß, was wir so sehr benötigen – für uns und für die ganze Welt. (vgl. Röm 8,26)

Im Gebet wird Gemeinschaft lebendig, die weit über menschliche Maßstäbe hinaus mit dem göttlichen Leben verbindet. Familie wird also gerade im Gebet gebildet, weil es eint und gleichzeitig die engen Grenzen unseres Lebens weit macht – hinein in die Ewigkeitsdimension und Gemeinschaft aller Gotteskinder.

Wenn wir für die Not der Kleinsten, für die Nöte der Welt, … in all den vielfältigen Anliegen zu Gott kommen, dann ist es umso kostbarer, als wir das auch in Gemeinschaft tun (sei es geistlich oder ganz menschliche als Familie, als Gemeinde, als Gebetsgruppe, …) Zwei genügen bereits, Drei sind wunderbar – und Gott ist mitten unter uns und hört unser Gebet. (vgl. Mt 18,20)

Mutter Teresa fasste die Weisheit und Frucht von Gebet so zusammen:

Die Frucht der Stille ist das Gebet.
Die Frucht des Gebetes ist der Glaube.
Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist das Dienen.
Die Frucht des Dienens ist der Friede!

Wo also genug Raum (durch Stille) für das Gebet ist, da wir durch das Gebet der Glaube lebendig und er schenkt die Liebe, nach der sich doch die ganze Welt sehnt. So kann man aus dem Egoismus ausbrechen und durch den Dienst jene Gemeinschaft lebendig werden lassen, die den Frieden schenkt, den wir alle suchen.

(©)

Papst Johannes Paul II. schreibt in seiner Enzyklika EVANGELIUM VITAE

93. Des weiteren feiert die Familie das Evangelium vom Leben durch das tägliche Gebet, das persönliche und das Gebet in der Familie: mit ihm lobt sie den Herrn und dankt Ihm für die Gabe des Lebens und fleht um Licht und Kraft, um mit schwierigen Situationen und Leiden fertigzuwerden, ohne die Hoffnung zu verlieren. .

 

Hervorhebung durch die Autoren

betende hände © michaela vossWir beten heute als große Familie – als Gotteskinder für alle Kinder der Welt und ihre Familien zum Vater im Himmel mit den Worten des Sohnes und Erlösers, in der Kraft und Fülle des Heiligen Geistes, der in uns wohnt:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde Dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Amen.

Mit diesen Impulsen laden wir in diesen “33 Tagen für das Leben” ein, den “Babyrosenkranz” zu beten, dasGebet zu den Heiligen Engeln, das Veni Sancte Spiritus (f.d. Ungeborenen), oder auch den unersetzlichen Rosenkranz, das Vaterunser oder andere Gebete, mit denen wir vor Gottes Angesicht um Erbarmen und um die Fülle der Erlösungsgnade und um Heil flehen wollen.
Gott segne Sie!
Im Gebet verbunden – Ihr ProMinimis-Redaktionsteam

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